Was Christen von der Queen lernen können
Viele in Deutschland lieben die Queen von England. Um Weihnachten und Neujahr waren auch hierzulande viele Menschen in Sorge, als von der Insel die Nachricht kam, dass die 90jährige Königin Elisabeth II. ernsthaft erkrankt sei und das Bett hüten müsse. Da sie auch nicht in der Öffentlichkeit auftrat und sogar die Festtags- und Sonntagsgottesdienste nicht besuchte, war wohl etwas an der Nachricht dran.
Wie eine gute Erlösung war es, als sie am 8. Januar wieder gemeinsam mit ihrem Ehemann Prinz Phillip zum Sonntaggottesdienst aufbrach. Dies alles war so wichtig, dass das Hamburger Abendblatt mehrfach davon berichtete. Da ich selber das Vereinigte Königreich oft als Reisender im Rahmen von Studienreisen besuchen konnte, finden Berichte über das englische Königshaus immer wieder mein Interesse. So auch ein Artikel am 9. Januar 2017 im Abendblatt. Hier wurde nun endlich die Genesung der Königin vermeldet.
Die relativ bekannten Seiten der gesunden Lebensweise der Königin wurden in dem Artikel breit dargelegt. Ihre täglichen Spaziergänge wurden erwähnt, zum Abendessen nimmt sie nur ein Glas Wein, isst aber keine Kohlenhydrate mehr. Das schien mir alles aber noch sehr bekannt und auch normal. Innegehalten habe ich aber bei den Schlusssätzen des Artikels.
Da hat der Autor daran erinnert, dass es in dem langen Leben der Königin auch noch zwei weitere Fakten gibt, die zu einer stabilen Gesundheit und eventuell auch zu einem langen Leben beitragen: die stabile Partnerschaft mit ihrem nun schon 95jährigen Prinzgemahl Philip und eine tiefe Religiosität. Beides ist eine sichtbare Wirklichkeit im Leben der Königin und dieses königlichen Paares. Gerade diese Schlusssätze des Artikels haben mir als Pfarrer sehr gut gefallen, und ich habe mir gedacht, das vertreten wir als Kirche gegenüber den Menschen viel zu wenig. Das königliche Paar und besonders die Königin machen sichtbar, was langjährig gelebte Treue mit Toleranz in der Partnerschaft und ein praktizierter Glaube bewirken. In dieser Hinsicht sollten alle Christen mehr Mut aufbringen. Auf das positive Beispiel Ihrer Majestät sollten wir dankbar schauen meint
Ihr Pater Hans Joachim Winkens ((17.01.17, Bild: iStock))
Über den Autor/ die Autorin
Pater Hans Joachim Winkens SAC
Pallottiner Pater Hans Joachim Winkens SAC, gebürtiger Westerwälder, war lange Jahre Internatsleiter und Rektor im Vinzenz-Pallotti-Kolleg in Rheinbach bei Bonn. 2005-2007 war er der letzte Provinzial der Norddeutschen Provinz der Pallottiner in Limburg. Seit 2007 arbeitet er als Pfarrer in Hamburg. Seit 2014 ist er dort leitender Pfarrer der Pfarrei Seeliger Johannes Prassek. Zugleich ist er Rektor der Pallottinischen Gemeinschaft Nordost. Diese umfasst 10 Mitbrüder und einige weitere Mitglieder der Vereinigung des katholischen Apostolates in Berlin, Hamburg und Bad Zwischenahn.
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