Luzia - eine europäische Heilige
Die Heilige Luzia bringt uns das Licht. Im Advent erinnern unsere christlichen Kirchen an große Lichtgestalten des Glaubens. Hier erzähle ich von der heiligen Märtyrerin Luzia, die im frühen 4. Jahrhundert in Syrakus in Sizilien gelebt hat und gestorben ist. Ihr Gedenktag ist der 13. Dezember.
Luzia wird gerne mit einem Lichterkranz auf dem Haupt dargestellt. Das erinnert an ihre Mildtätigkeit. Immer wenn sie den Armen Lebensmittel und sonstige Gaben brachte, trug sie das Licht für den Weg auf dem Kopf, um die Hände ganz frei zu haben für die Mildtätigkeit. In der Zeit schwerer Christenverfolgungen mobilisierte Luzia in vorbildlicher Weise Unterstützung für Arme und Kranke. Zu ihnen brachte sie regelmäßig Speisen. Als Leuchte benutzte sie in der Dunkelheit den Lichterkranz.
Luzia ist eine ökumenische Heilige, die vor allem in den Ländern Skandinaviens verehrt wird. Aber auch bei den vielen Weihnachtskonzerten und Adventsgottesdiensten im Großen Michel in Hamburg wird beispielsweise gerne an Luzia erinnert.
In Europa ist der Luzia Tag schon seit dem Mittelalter belegt. Auch in Norwegen und in Schweden gibt es den Brauch bis heute: Die älteste Tochter trägt in den Familien dann ein langes weißes Kleid und den grünen Lichterkranz im Haar.
Nach der Legende gelobte Luzia schon als Kind ewige Jungfräulichkeit. Daher widersprach sie dem Willen der Mutter, die sie gut verheiraten wollte, da ihr Vater schon früh verstorben war. Eine Wallfahrt zum Grab der Hl. Agatha unterstütze diesen frühen Entschluss. Allerdings wurde ihr auch in einem Gesicht das eigene Martyrium vorhergesagt.
Luzia bringt uns das Licht und trägt das Licht. Für uns Christen ist dieses Licht Jesus Christus, der als Menschenkind in Bethlehem einer von uns geworden ist. Darüber freuen wir uns dankbar an Weihnachten. Möge es hell werden in unserem Leben, wenn Luzia uns das Licht bringt.
Text: Pater Hans-Joachim Winkens SAC
Foto: © Archivist / Adobe Stock
Über den Autor/ die Autorin
Pater Hans Joachim Winkens SAC
Pallottiner Pater Hans Joachim Winkens SAC, gebürtiger Westerwälder, war lange Jahre Internatsleiter und Rektor im Vinzenz-Pallotti-Kolleg in Rheinbach bei Bonn. 2005-2007 war er der letzte Provinzial der Norddeutschen Provinz der Pallottiner in Limburg. Seit 2007 arbeitet er als Pfarrer in Hamburg. Seit 2014 ist er dort leitender Pfarrer der Pfarrei Seeliger Johannes Prassek. Zugleich ist er Rektor der Pallottinischen Gemeinschaft Nordost Ost. Diese umfasst 12 Mitbrüder in Berlin, Hamburg und Bad Zwischenahn.
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